Spitzenspiel in Sorgensen
Nachdem wir am vorherigen Sonntag zwei Punkte in Fuhrberg haben liegen lassen, traten wir mit voller Motivation und vier Punkten Rückstand beim Tabellenführer aus Sorgensen an.
Es war klar, dass wir uns eine Niederlage nicht leisten durften, sonst würde der Abstand zu groß werden, wenn man bedenkt, dass die Sorgenser bisher nur ein Spiel verloren haben und den Rest meist deutlich gewannen.
Ohne großes Abtasten begann das Spiel. Es wurde schnell klar, dass heute der kleinste Fehler das Spiel extrem beeinflussen wird. Schon nach fünf Minuten war unser Abwehrchef Artur Mathea dazu gezwungen seinen Gegenspieler mit einem taktischen Foul zu stoppen und wurde dafür mit der Gelben Karte belohnt.
Kurze Zeit später begannen zehn Minuten, in denen sich ein nicht unwichtiger Mann auf dem Feld leider eine kleine Auszeit nahm.
In der 10. Minute wurde, nach schönen Pass in die Gasse, unser Flügelflitzer Lennart Maack steil geschickt. Wenig überraschend gewann er das Laufduell, legt sich den Ball im Strafraum vor, der Verteidiger kreuzt den Laufweg, ein Knall, Lennart fällt zu Boden und der Schiri pfeift. Die Sorgenser Köpfe gingen runter und unser Mister 100% vom Punkt Kevin Hendrich schnappte sich den Ball. Der Schiedsrichter brauchte etwas um von der Mittellinie zum Strafraum der Sorgenser zu gelangen und zeigte dann… Stürmerfoul von Lennart an!?!?! Freistoß Sorgensen?!?! Kein Elfer?!?! Ein Witz! Doch…ohne großes Gemurre musste die Entscheidung des Schiedsrichters so hingenommen werden.
Nichtmal eine Minute später gab es aber wieder Aufregung. Ein langer Pass in den Lauf fand einen Sorgenser Stürmer, der klar im Abseits stand und einen Meter vor dem Ball stehen bleibt nach Zuruf seines Kollegen und ihm den Ball überlasst, der dann zum 1:0 einschiebt.
Ob das jetzt noch passives oder doch schon aktives Abseits ist, darüber streiten wir uns leider nicht nur im Amateurbereich, jedoch ist ein aktives zum Ball hingehen aus unserer Sicht natürlich abzupfeifen. Bei klarer Linie des Schiedsrichters könnte man über diese Entscheidung noch hinwegsehen, aber nicht, wenn alle anderen Abseitsentscheidungen direkt abgepfiffen wurden, obwohl noch niemand am Ball war.
Bittere Pille, aber nichtsdestotrotz waren wir im Spiel und wussten wir würden unsere Chancen noch erhalten. In Minute 20 war es soweit und unsere Mühen wurden belohnt. Eine geklärte Ecke wurde als Bogenlampe wieder auf den zweiten Pfosten geschlagen, wo Lennart Maack komplett blank den Ball aus zwei Metern über die Linie schob. Ein Verteidiger versuchte noch den Ball zu klären, doch schlug er den Ball weg, als dieser schon einen halben Meter im Tor war. Wie es zu diesem Tag passte, sah der Schiedsrichter den Ball beim Klärungsversuch noch auf der Linie. Riesenkompliment für dieses gute Auge aus 30m Entfernung. Selbst die Sorgenser Zuschauer gaben zu, dass der Ball drin war. Nun wurde es richtig Unruhig auf dem Feld, was daran lag dass wir nun doch mehr mit dem Schiri als mit dem Spiel zu tun hatten und auch von Seiten der Zuschauer nun richtig Stimmung aufkam. Der Referee nutzte das, um das Spiel kurz zu unterbrechen und eine klare Ansage an alle Anwesenden zu geben, dass doch bitte das unnötige Gerede aufhören sollte und falls noch jemand meckern sollte, er mit diesem dann “Schlitten fahren geht“!
Auch wenn Einige von uns überlegten, ob der Vorschlag bei besten Fussballwetter nicht eine bessere Option wäre, als dieses Spiel weiter fortzuführen, besann man sich darauf mit dem nötigen Anstand weiterzuspielen. Passenderweise erzielte Sorgensen kurz danach nach guter Flanke und leider auch guten Kopfball das 2:0.
Die Zuversicht auf ein gutes Ergebnis schwand nun. Das Spiel beruhigte sich nun etwas und bis auf einen Konter von Sorgensen, der gehalten wurde und einem vergeben Kopfball von Manuel Köhler, der genauso wie Mathias Crölle und Sascha Kirsch aus der Alt-Herren aushalf (besten Dank euch Dreien!!!), vergeben wurde, schleppte man sich in Halbzeit.
Die Trainer Nico Wolpert und Mathias Schmidt versuchten die Köpfe der Spieler aufzurichten, immerhin hat man hier bisher ein sehr gutes Spiel gezeigt und den Sorgensern bisher sehr viel abverlangt, also galt es weiter machen und nochmal alles raus holen. Wenn man schon kein Glück hat, dann muss man es halt auch mal erzwingen war das Motto.
Und wie die Mannschaft es schon oft in dieser Saison gezeigt hat, bewies sie auch diesmal eine tolle Moral. Kurz nach Wiederanpfiff schnappte sich Besnik Loshaj einen zu kurzen Pass eines Verteidigers und überwand nach einem schönen Dribbling gegen zwei Gegenspieler den Keeper zum Anschlusstreffer.
Spätestens jetzt waren die letzten Zweifel weg, hier geht noch was! Überraschenderweise sorgten die Sorgenser auch dafür, dass bei uns dass Selbstvertrauen immer mehr stieg. Sind sie uns in der ersten Halbzeit noch mit aggressiven Pressing angelaufen, hatte man jetzt immer mehr das Gefühl, dass diese noch sehr junge Mannschaft konditionell doch enorme Defizite hat. Nach vorne ging bei ihnen nichts mehr. Aber wir wollten dafür und zeigten, warum wir den Anspruch haben in der Liga ganz oben mitzuspielen.
Erst zielte Manuel Köhler nach schöner Direktabnahme aus der Drehung mit abschließenden Spagat nur knapp rechts neben das Tor. Auch wenn es kein Tor war verdiente er sich von seinen Mitspieler Respekt für diese enorme Beweglichkeit trotz des fortgeschrittenen Alters.
Weiter ging es, erst scheiterte Eike Böse nach einer kurzen Ecke an der Querlatte, dann zielte Manuel etwas genauer, scheiterte aber mit seinem Volley am linken Außenpfosten.
Langsam lief uns die Zeit davon, aber wir versuchten es weiter. Es war nur noch ein Spiel auf ein Tor, doch irgendwie wollte der Ball nicht dahin wo er hin sollte.
Zum Ende hin machten wir hinten auf und wie es sich für eine Mannschaft gehört die ganz Oben steht, nutzten die Sorgenser in der Nachspielzeit ihre einzig nennenswerte Aktion in der zweiten Halbzeit aus und machten den 3:1 Endstand perfekt.
So läuft es halt manchmal oder wie heißt es so schön „Haste Sch*** am Fuß,…“ 7 Punkte Rückstand nun auf Sorgensen, es hätten weniger sein können.
Nach dem Spiel zollte Trainer Mathias Schmidt im Mannschaftskreis dem Team seinen Respekt, weil man trotz des Ergebnisses hier ein klasse Spiel absolviert hat und das man vor allem die starke zweite Halbzeit in Erinnerung behalten soll, in der man eine starke gegnerische Mannschaft phasenweise an die Wand gespielt hat.
Unser Glückwunsch geht auch hier nochmal nach Sorgensen, die ebenfalls ein gutes Spiel absolviert und gezeigt haben, warum sie da oben stehen.
Trotz der ärgerlichen Niederlage stehen wir mit aktuell 20 Punkten aus 10 Spielen auf einem guten 4.Tabellenplatz,, vor allem wenn man bedenkt, dass wir letzte Saison nur mickrige 4 Punkte zum Abschluss vorzuweisen hatten.
Wir als Trainer sind stolz auf die Mannschaft und auf das bisher Erreichte.
Die Trainer!